Die
letzte Etappe beginnt! Der Donnerstag hatte mit viel
Sonne, ja sogar mit "Badewetter" geendet. Heute
morgen ist es neblig, kühl und an den Zeltinnenwänden
kondensierte in dieser Nacht besonders viel Wasser. Ich
komme mir vor als würde ich in einer Tropfsteinhöhle
liegen. Es nützt nicht, raus aus dem Zelt, es letztmalig
säubern, vom Morgentau befreien, einpacken und aufs
Rad damit. Gute 100 km liegen heute vor uns, die Brötchen
waren am Kiosk bestellt und wurden früh geliefert, so
dass wir den CPL gegen 08.00 Uhr verlassen können.
Wir fahren hinunter zum Main und stehen gleich vor der
ersten großen Entscheidung dieses Tages - und gleich
falsch entschieden. Laut unserem Reiseführer muss man in
Kahl mit der Fähre über den Fluss setzen und an der
linken Uferseite weiter flußab fahren. Der
Maintalradweg ist aber weiter auf der rechten Mainseite
beschildert und wir bleiben auf der Kahler Seite des
Mains. Ca. 5 km weiter ist der Radweg dann zu Ende. Wir
stehen vor dem Zaun eines Großkraftwerkes im Ortsbereich
Großauheim und die weitere Ausschilderung des Radweges
in Richtung Hanau zeigt dann noch in entgegengesetzte
Richtung. Ich frage nach und wir werden von freundlichen
Großauheimern auf den richtigen Radweg verwiesen.
Ein herrlicher
Tag beginnt. Kurz vor Hanau kommt nicht nur die Sonne
heraus, wir wechseln die Mainseite und fahren weiter in
Richtung Frankfurt a. Main. Die Bedeutung Frankfurts "Bankfurt" -
der Zusatz »am Main« ist seit 1310 gebräuchlich - die Bedeutung
der Stadt als
Verkehrsknotenpunkt und Wirtschaftszentrum beruht auf
ihrer günstigen Lage. Die Furt durch den Main war seit
der jüngeren Steinzeit (bis etwa 2000 v. Chr.) ein
wichtiger Bestandteil der Nord-Süd-Verbindung. Wege und Straßen führten von hier in alle
Himmelsrichtungen. Die Stadt war 1816 bis 1866 Sitz des
Deutschen Bundes und 1848 wurde die Frankfurter
Paulskirche Versammlungsort des ersten deutschen
Parlaments. Heute ist die Mainmetropole Sitz
wirtschaftlich und politisch wichtiger Behörden, wie z.B.
die Europäische Zentralbank und des Bundesrechnungshofes.
Wir bewundern die riesigen Hochhäuser von Mainhatten und
gedenken kurz der New Yorker Opfer vom 11. September 2001.
Die Schreckensbilder werden uns vier Wochen danach beim
Anblick der gewaltigen Hochhäuser tatsächlich frisch in
Erinnerung gerufen.
Wir fahren weiter und erreichen den Frankfurter
Stadtteil Höchst. Die Höchst AG sonst Ausrüster meiner
Reiseapotheke wird hier zum echten Hindernis. Wie schon
in Großauheim stehen wir vor einem Zaun. Die
Beschilderung des Radweges ist mangelhaft, ich frage
einen Mountainbiker nach dem Weg. Er ist uns behilflich
und fährt bis Kelsterbach voraus. Lieber Unbekannter,
vielen Dank, noch einmal an dieser Stelle!
Gegen 16.00 Uhr nach 98 Kilometern und 6:10 Stunden tatsächlicher
Fahrzeit erreichen wir das Mainspitzdreieck. Ein
unbeschreibliches Gefühl, nicht nur ich fühle mich gut.
Die letzten -6- Tage hatten wir uns von der Quelle bis
hierher an einen immer breiter werdenden Main gewöhnt.
Der Rhein kommt uns einfach gewaltig vor.
Wir sind am Ziel
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