Tag 4 - Mittwoch, 10.10.01

Von Schwarzach nach Karlstadt a. Main

Wir verlassen den CPL Schwarzach/Schwarzenau. This area is video watched! Sogar die Mülltonnen - weiter möchte ich mich nicht darüber auslassen - wer herkommt, wird es selbst sehen. Na ja, wenigstens 100% sicher geschlafen. Über Kitzingen, Marktbreit, Ochsenfurt und Eibelstadt geht es nach Würzburg. Unsere Tagesetappe hat landschaftlich und städtebaulich einiges zu bieten hat. Fast alle Orte bis nach Karlstadt am Main verfügen über einen mittelalterlichen Orts- oder Stadtkern und teilweise sind die Stadtmauern bis auf den heutigen Tag erhalten.
Ochsenfurt am Main zählt ca. 12000 Einwohner hat eine sehr gut erhaltene Befestigungsanlage. Die Wehrtürme sowie die schönen fränkischen Fachwerkhäuser sind historische Sehenswürdigkeiten für jedermann. Die 1250jährige Geschichte der Stadt ist außerdem eng mit der der Bischofsstadt Würzburg verknüpft. Würzburg ist politischer und wirtschaftlicher Mittelpunkt Mainfrankens. Einst keltische Siedlung hat es sich zur Barockstadt entwickelt. Zu den größten Staatsanlässen, die Würzburg im Mittelalter erlebt hat, gehörte der Hoftag im Juni 1156, auf dem Kaiser Friedrich Barbarossa die anmutige Beatrix, die Erbin der Grafschaft Burgund, heiratete. Zu dieser glanzvollen Reichsversammlung waren in jenem Jahr außer einer großen Zahl deutscher Fürsten vor allem Abordnungen aus Reichsitalien, daneben zahlreiche Vertreter des burgundischen Hofes nach Würzburg gekommen. Über Würzburg selbst hebt sich die Festung Marienberg. Unterhalb der Festung überqueren wir den Main um auf dessen linken Seite weiter flussabwärts zu fahren. Diese Etappe hat mich so sehr begeistert, dass ich mir vorgenommen habe, diesen Teilabschnitt noch einmal mit wesentlich mehr Zeit für Land, Leute und Geschichte zu wiederholen.
Wir fahren von Würzburg weiter in Richtung Karlstadt a. Main. Die weitläufigen Weinberge an den Südhängen lassen auf ein mildes Klima in der Region schließen. Auffällig sind Marienfiguren, die oben in kleinen Kapellen der Weinberge stehen. Mit dem Fernglas oder durch das Teleobjektiv der Kamera sind diese kleinen Kapellen gut aus zu machen.
Ab Bamberg flussabwärts ist der Main schiffbar, immer wieder tuckern jetzt Schiffe an uns vorbei. Wir selbst fahren teilweise in kurzen Hosen, nur der aufkommende Gegenwind trübt die Freude. Der heutige Tag brachte zumindest keine Panne, etwas abgekämpft erreichen wir nach 76,2 km und 5:04 Stunden Fahrtzeit den CPL Karlstadt. Leider ist dies der unruhigste Platz auf unserer Tour. Wir mussten unsere Zelte direkt am Flussufer aufstellen, in der Nacht tuckern die Binnenschiffer vorbei und von der Mainbrücke schallt der Straßenlärm herüber.


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