Die Ilmspitze - Klettersteig (2692m)
im September 2002 by Peter & Tom

Zur Ilmspitze noch 30 Minuten

Der Aufstieg vom Gschnitztal aus zur Innsbrucker Hütte (2369m) ist sehr steil. Der Weg führt in scheinbar endlosen Kehren gute 2,5 Stunden den Berg hinauf. Man gewinnt sehr schnell an Höhe, das Gepäck kann unter Umständen mit der Materialseilbahn zur Hütte transportieren werden und bei gutem Wetter und ausreichender Kondition hat man für die Begehung der Ilmspitze genüsslich Zeit.

Nach den ersten 50 Höhenmetern - echt kernig!Diesmal nehmen wir die gemütlichere Alternative durch das Pinnistal, da wir erst gegen 14.00 Uhr aus München anreisen und für eine Gipfelbesteigung keine Zeit mehr ist. Allerdings zieht sich diese Aufstiegsvariante gemessen an der Gehzeit (4h) zur Hütte genauso zäh, wie der Aufstieg von Gschnitz aus steil ist.

Im Mittelteil eine Querung Morgens gegen 07.00 Uhr nach dem Frühstück geht es los. Von der Innsbrucker Hütte über eine Schuttreiße in die Scharte vor der Kalkwand, die man auf einem Steig in der Südseite quert. Weiter über den breiten Sattel zum Fuß der Südwestkante der Ilmspitze. Dort erreichen wir nach gut einer Stunde ein kleines Hüttchen in dem wir unsere überzählige Ausrüstung zurücklassen. Wir müssen zweimal schauen, der Einstieg liegt etwas versteckt hinter der Minihütte in einer Rinne. In den ersten 40 Metern geht es kernig durch die Wand. Der Steig ist praktisch durchgehend mit Drahtseilen gesichert und durch zahlreiche Tritthilfen Hier geht´s in der Mitten senkrecht nach oben!entschärft, so dass die ursprüngliche "5er- Kletterei" der Ilmspitze nur noch zu erahnen ist. Eigentlich schade! Aufgrund der reinen Kletterzeit im Steig (3h) und des nicht ganz einfachen Einstiegs ist die Route insgesamt als anspruchsvoll zu bewerten. Einige ausgesetzte Querungen und Spreizschritte über tief eingeschnittene Schluchten geben dem Steig etwas Besonderes. Der Abstieg erfolgt vom Gipfel ein Stück zurück und zweigt über ein Band in Richtung Gschnitztal ab.

Der Gipfel bei herrlichem SonnenscheinOhne ausreichende alpine Klettererfahrung und guter Klettersteigausrüstung samt Helm (Steinschlag!), darf in den Klettersteig auf keinen Fall eingestiegen werden. Die Warntafel vor der Minihütte wurde meiner Meinung nach nicht zum Spaß aufgestellt.

Wir hatten unglaublich viel Spaß und die Kletterei hat uns bei herrlichem Sonnenschein sehr gut gefallen. Wer sich nicht gleich an die Ilmspitze traut, kann sich zwischen Kalkwand und Innsbrucker Hütte an den Übungsklettersteigen austoben. Klappt es dort ohne Probleme, könnt ihr Euch die Ilmspitze immer noch ohne schlechtes Gewissen gönnen.


Tom´s Outdoor Page. Die Seite für Berg- und Naturfreunde mit Tourenberichten, Tipps, Shop und mehr ....